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Parametrische Simulation

Laborgebäude Agora, Lausanne, Schweiz | Architekt: Behnisch Architekten | Foto: David Matthiessen

Transsolar beriet bei der Hülle des Krebsforschungsgebäudes: Ausreichend Tageslicht soll in die Tiefe der Räume eindringen können, dabei aber nicht blenden und die Sonne darf nicht zu viel Wärme ins Gebäude einbringen. Bei der Entwicklung des Komfort- und Energiekonzeptes wurden unterschiedliche Varianten in Kombination mit einer hybriden Lüftung mit Hilfe thermischer Simulationen mehrerer Raumtypen und einen Systemvergleich mit der Software TRNSYS ausgewertet. Das hybride Konzept behandelt die verschiedenen Bereiche unterschiedlich. In Nicht-Labor-Räumen ist es möglich, Fenster zu öffnen, um auf natürliche Art zu lüften; die Laborbereiche werden ausschließlich mechanisch mit Luft versorgt. Darüber hinaus hat Transsolar mehrere Energieversorgungsstrategien umfassend hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit ausgewertet. Sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen der Büros und Arbeitsbereiche dient die im Beton integrierte Bauteilaktivierung.

Die Benutzer dieser Räume können ihr Klima im Raum durch ein Heizelement am Luftauslass und bedienbare Öffnungen in der Fassade individuell steuern. Eine feste, außenliegende Verschattung schützt vor zu viel direkter Sonneneinstrahlung, lenkt aber das Licht ins Innere. Die parametrischen Studien führten zur letztlichen Formbildung bei der besonderen festen Verschattung. Zur Sonnenexposition an der Fassade haben wir ausführliche Simulationen durchgeführt. Eine spezielle Verglasung und ein innenliegender Blendschutz ergänzen den Schutz vor zu viel Sonne und deren Wärme.

Die natürliche Belüftung (hybride Ventilation) aller Nicht-Laborräume dient sowohl der Frischluftzufuhr als auch zur Nachtluftspülung der Räume. In allen Nicht-Laborräumen liegen die massiven Decken frei, damit sie thermische Lasten aufnehmen können. Die verwendete Bauteilaktivierung ermöglicht vorwiegend eine Niedertemperaturheizung und Hochtemperaturkühlung. Die hybride Ventilation in allen Nicht-Laborräumen mit Anschluss an die Fassade reduziert den Bedarf an mechanischer Belüftung in diesen Bereichen. In den Laborräumen ist die mechanische Lüftung auf den hygienischen Frischluftbedarf minimiert und gesteuert durch Benutzungssensoren. Ein reversibles Wärmepumpensystem ermöglicht eine synergetische Wärmerückgewinnung von den Laboren zu den Nicht-Laborräumen. Auch der Einsatz erneuerbarer und vorhandener Energiesysteme vor Ort trägt mit zur Nachhaltigkeit bei, sodass durch das Projekt ein zukunftsfähiges Arbeitsumfeld entstanden ist.

Mit dem TRNSYS AddOn TRNLizard wurde die Wirkung der unterschiedlichen baulichen Verschatter auf den Komfort im Inneren und den damit verbundenen Energiebedarf untersucht. Durch die parametrische Modellbildung sind, nach dem ersten detaillierten Aufbau des Simulationsmodells, in kürzester Zeit weitere geometrische Varianten untersucht worden. Trotz der komplexen geometrischen Formen konnten so eine Vielzahl an Räumen effizient untersucht werden.

Transsolar KlimaEngineering Projektinformation